Vereinigte Arabische Emirate - Die Entdeckung der Langsamkeit

 

Kathleen

2017-02-15

 

Ein langer Flug zurück aus Deutschland liegt hinter uns.

 

Diesmal, da Liese ja inzwischen 2 Jahre alt geworden ist, mit 4 Sitzplätzen. Das war auch gut so, denn so hatten die Kinder ausreichend Platz zu schlafen. Immerhin sind wir über Nacht geflogen und in Dubai früh um 3 Uhr angekommen.

 Etwas verwirrt, warum ein Taxi in Lederausstattung genauso viel wie ein normales Taxi kosten soll, ging es zurück zu unser Hummel. Die wartete schon, zwar etwas verstaubt und mit einer an das Auto angeketteten Leiter, aber wohlbehalten auf uns. Wider Erwarten hat es gut geklappt, sich dann noch einmal hinzulegen und zu schlafen.

 

 Unsere Wegfahrt am nächsten Tag war leider mit Hindernissen gespickt. Die Hummel wollte nicht anspringen. René hatte wahrscheinlich vergessen, ein Gerät abzustellen, die Batterien waren fast auf Null. Es gab zwar einige Helfer aber man merkte doch – Dubai nicht Iran. Die Helfer waren beflissen, hatten allerdings wenig Zeit und waren oft nach dem ersten Versuch über alle Berge. Es ist halt Dubai wo geschäftiges Treiben und Geld verdienen an der Tagesordnung ist.

 

Nach dem wir tagsüber ein Ladekabel, für inländische Verhältnisse sehr günstig erworben hatten, kontaktierten wir am Nachmittag Christian von „Iran is Great“ inwieweit er nicht vielleicht noch eine Idee hat. Wir wollten uns mit der Familie sowieso in Dubai am Strand treffen aber das sie sich gleich vom anderen Ende der Stadt auf den Weg machten, um uns Starthilfe zu geben war einfach klasse! Vielen Dank nochmals!

 

Auf dem Weg zum Sufouh Beach tankten wir gleich noch Wasser auf und folgten ihnen ganz bequem zum Strand. Dort gab es schon ein kleine Gemeinschaft von Travellern die sich dort zusammengefunden hatte. Christian, Audry, Lukas und Emilia aus Deutschland; Paloma, Lollo, Klara und Emma einschließlich ihrem Hund Darma aus Spanien und Kata aus Belgien die gerade mit Victor aus Dänemark unterwegs war.

 

 

 


Oft haben wir uns gefragt, ob der Sand am Sufouh Beach ebenso wie der Sand in Ureki am Schwarzen Meer in Georgien magnetisch ist. Wir sind einfach nicht weggekommen. Die Gründe reichten von unser aller Krankheit, einem speziellen Ersatzteil aus Deutschland was wir benötigten, Sandsturm bis zu absoluter Faulheit. Irgendwie sind wir einfach nicht weggekommen. Jedes Mal wenn wir uns aufraffen wollten, hielt uns entweder irgend etwas auf oder wir waren einfach zu faul. Am Ende waren wir drei Wochen am Strand. Es war einfach zu bequem. Wasser direkt vor der Tür, schöner Strand, Wasser in erreichbarer Nähe, ein Supermarkt und vor allem nette Menschen. Es gab sogar Kinoabende. Von Zeit zu Zeit kamen neue Reisende die einen Zwischenstopp machten. Aurore und Lorant aus Frankreich, ein ganz liebes Pärchen, das gerade in Indien angekommen ist. Katharina und Carsten, die am Beginn einer großen Tour durch die Welt stehen. Martine und Andrew aus den Niederlanden die Afrika erkundet haben und Christian und Matthias aus Tirol.

 


Dubai selbst haben wir nur an einem Tag besucht. Mit der Metro sind wir in das Stadtzenrum gefahren. Die Metro ist super modern, fährt überirdisch und die Stationen sehen von außen aus wie kleine Ufos. Auf dem Rückweg hatten wir uns zufällig in die Gold Klasse verirrt. Bequeme Sessel und ein Ausblick direkt auf die Gleise. Da allerdings eine Strafe bei unberechtigtem Benutzen droht haben wir uns in der nächsten Station schnell aus dem Staub gemacht. Ein Abteil weiter. Das dort nur Frauen waren ist uns erst aufgefallen, als René angesprochen wurde. Also nächste Station wieder ein Abteil weiter.


 

In Dubai City selbst haben wir eine tolle Bootsfahrt auf dem Creek gemacht. Mit einem Boot ganz für uns allein. Ansonsten verkehren auf dem Creek kleine Boote, welche die Menschen für einen Dirham von einem Flußufer zum anderen bringen.

 

Im Souk wurden wir natürlich von den ganzen Händlern angesprochen, um auch ja einen Kaschmirschal oder eine „Designer“-Tasche zu erwerben. Sie haben sich dazu Floskeln wie „Gucke mal rein“ oder „Schau mal“ angewöhnt. Diese wenden sie an, sobald sie meinen, jemand spricht deutsch. Sie waren bei uns wenig erfolgreich.

 

Hinter dem traditionellen Souk finden sich enge Gassen mit regem Treiben.

 

Um zum Burj Arab zu kommen, welches sich direkt bei der Dubai Mall befindet, mussten wir erstmal ungefähr 1,5 Kilometer auf Rollbändern wie am Flughafen zurücklegen und die Dubai Mall durchqueren. Jeden Abend startet dort ab 18 Uhr die Wassershow vor dem beeindruckenden Gebäude. Sie ist schön aber wer schon mal die Wassershow in der Autostadt in Wolfsburg gesehen hat, wird diese auf jeden Fall bevorzugen.


 Irgendwann war es dann aber doch soweit und wir verließen den Sufouh Beach in Dubai um nach Abu Dhabi zu fahren. Dort trafen wir uns mit Lisa und Gregor aus Österreich, die wir auf der Fährüberfahrt vom Iran in die Emirate kennengelernt hatten. Abu Dhabi ist wie Dubai eine ziemlich geschäftige und künstliche Stadt.

 

Auffällig sind die wirklich schön angelegten Parkanlagen mit Spielplätzen, allerdings gespickt mit diversen Verbotsschildern. Die Strandpromenade sieht wirklich gut aus aber um zum Strand zu gelangen, muss man fast überall Eintritt zahlen. De Stadt selbst verteilt sich auf mehrere Inseln und hat die typischen Hochhäuser. Wie Dubai halt auch. Das Regierungsviertel ist sämtlich in hellem Stein gehalten und die einzelnen Gebäude sehen aus wie kleine Paläste.


 

Der Besuch der Sheikh Zayyed Grand Moschee war beeindruckend. Wunderschön, alles in hellem Marmor gehalten. Wunderschöne Details. Absolut lohnenswert!

 

Irgendwie ist dort auch mal wieder die Armee auf uns aufmerksam geworden, die plötzlich nach dem Mittag vor unser Tür stand. Sie fanden dann so fadenscheinige Ausreden wie das Auto sei zu groß, wir hatten extra den Parkwächter gefragt oder ob wir denn auch ja keinen Alkohol getrunken hätten. Wer weiß was sei wirklich wollten denn in ein paar Tagen findet in Abu Dhabi die Internationale Verteidigungskonferenz statt und wir haben verschiedene Militärflugzeuge beim Überflug gesehen.

 

 

Jedenfalls sind wir weiter nach Al Ain gezogen, wo wir dann die vorerst letzte Nacht auf dem Jebel Hafeet verbracht haben, auf immerhin über 1000 m Höhe.

 

 

 


 So hier ist nun unser bisheriges Fazit vom Land:

  • nette Menschen, die alle, sogar die Kinder, sehr gutes Englisch sprechen was das Ganze super entspannt macht

  • ein Land mit jeder Menge Einwanderern oder Gastarbeitern die vermeintlich alle versuchen, das große Geld oder überhaupt Geld zu verdienen

  • in den Städten herrscht geschäftiges Treiben und es besteht kein Mangel an Waren, man bekommt alles, was man sich denken kann sogar vegane Produkte im LuLu Supermarkt

  • ein teures Pflaster, die Emirate kosten richtig Geld, da kann man sich freuen, wenn man wochenlang umsonst am Strand steht und es sich gut gehen lassen kann

  • Moderne Städte, die uns nicht wirklich locken

  • super teure und große Fahrzeuge, die es einem leicht machen sich für eine Versicherung zu entscheiden, im Ernstfall kann es richtig teuer werden

  • die Landschaft selbst nicht wirklich beeindruckend, Sand und Steine

Bevor wir in den Iran zurückkehren werden wir noch einmal nach Dubai kommen. Bevor Kopftuch und lange Kleidung warten, wollen wir noch einmal etwas am Strand ausspannen. Schauen wir mal, wie lange es dann dauert......

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Renate (Sonntag, 19 Februar 2017 16:01)

    Wieder ein schöner interessanter Reisebericht. Da wird Neugierde und Erinnerung an ähnlich erlebtes geweckt. Zur gleichen Zeit kommt Fernweh an all die Dinge, die man noch erleben bezw. noch bereisen möchte.
    Bin schon neugierig auf den nächsten Bericht. Liebe Grüße, lasst es euch gut gehen.