Portugal oder die Sache mit DEM Strand

 

Kathleen

 

Zwischenstation auf dem Weg nach Marokko und vielgepriesenes Paradies von Wohnmobilisten mit viel Zeit und der reisenden Familien zum Überwintern.

 

Anlaufstelle der Freilerner und Sammelpunkt für gefühlt sämtliche Aussteiger Europas.

 

Wir erreichen Portugal mitten in der Nacht. Wir wollten unbedingt so schnell wie irgend möglich ans Meer und fahren deshalb des Nachts durch Spanien.  Die Kinder hatten es eilig und wir ebenso. Unsere erste Nacht verbringen wir daher irgendwo am Straßenrand einer abgelegenen portugiesischen Landstraße auf dem Weg in Richtung Atlantik.

 

 

 

Der erste Morgen begrüßt uns mit kühler Luft und Nebelschwaden die durch die Büsche ziehen und das Land in eine mystische Stimmung tauchen.


Aber schon bald klart es auf und die Sonne zeigt sich. Nachdem wir uns mit Internet versorgt haben geht es Richtung Meer. Portugal war übrigens eines der Länder Europas in denen es günstiges und einfach zu handhabendes Internet gab. Daumen hoch dafür!

 

 

 

Die Küste erreichen wir bei Melides und finden einen schönen langen Sandstrand. Dort sind wir erstmal faul. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir auch noch nicht, dass wir weiter im Süden die Strände versteckt innerhalb der Steilküste suchen werden.

 


Im Grunde hatte unsere Reise durch Portugal ab diesem Zeitpunkt etwas von Strandhopping. Oft nutzen wir maps.me auf Strandsuche oder folgen auch Empfehlungen. Wir finden schöne Fleckchen. Mal direkt zwischen Felsen gelegen, mal hinter großen Sanddünen, versteckt in kleinen Orten, mal unter tollen Steilküsten. Wir finden allerdings nie UNSEREN Strand – DEN Strand Portugals. Den Strand der uns so richtig von „den Socken haut“, mit viel hellem Sand, ohne Felsen und ohne Steilküste und den wir ganz allein für uns haben.

 

 

Praia do Malhao


 

 

Praia das Furnas


 

 

Praia do Calvalhal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Monte Clerigo


 

 

 

 

 

 

 

 

Arifana

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Carrapateira


 

 

Praia da Ingrina


 

 

Praia de Boca do Rio


 

 

Aljezur am Flusslauf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Praia dos Tomates


Seit wir die einsamen wunderschönen Strände des Omans oder auch des Irans gesehen haben, sind wir leider zu verwöhnt und projizieren diese Erwartungshaltung auf andere Fleckchen am Meer. Keine Frage, es gibt sie die schönen Strände aber sie sind leider oftmals alles andere als einsam. An einem Tag sind wir einen steilen, zerklüfteten Bergweg zu einem Strand gefahren. Der Strand war toll, versteckt zwischen Felsen mit schönem hellem Sand. Aber selbst dort waren mehrere Fahrzeuge…. Nun ja das ist wohl in Europa so.

 

Wie eingangs geschrieben ist Portugal ein Sammelpunkt für Familien. Insbesondere ein Großteil, der über lange Zeit reisenden Familien überwintert hier. Es gibt also diverse Möglichkeiten hier Spielkameraden zu treffen die dann auch noch deutsch sprechen. So mussten wir uns nicht groß Mühe geben und suchen, geschweige denn uns groß vernetzen.

 

Für die Kinder war es natürlich ganz spannend nie allein unterwegs zu sein und immer neue Spielfreunde zu finden. So verbrachten wir viel Zeit mit anderen Familien. Einige von ihnen sind inzwischen auch aufgebrochen zu neuen Zielen außerhalb Portugals.

 

Wie die richtigen „Touristen und Partypeople“ haben auch wir die freitägliche Pizzaparty besucht und waren am letzten Sonntag im Monat zum Hippie Markt in Barrao de Sao Joao.

 

Pizzaparty bedeutet Pizza satt für 10 Euro pro Erwachsener inklusive zwei Getränkecoupons und für die Kinder freies Essen. Dazu Party bis in die frühen Morgenstunden. Wie es sich gehört, gab es auch eine vegane Pizza.  

 



Beim Hippie Markt trifft sich gefühlt die gesamte alternative Szene Portugals, versucht dort selbstgefertigte Sachen oder Essen zu verkaufen und am Abend Party zu machen. Wir waren dort mit einer netten Gruppe anderer Familien und sind immer zwischen Marktplatz und Camingcars umhergetingelt.

 


Im Allgemeinen haben uns die Portugiesen oft leidgetan ob der vielen Touristen und Aussteiger vor Ort. An den Stränden kommen sie sich bestimmt vor wie Fremde, obwohl sie dort leben.  Aber vielleicht ist es ihnen auch egal und sie freuen sich eher über das Geld was die Touristen ins Land bringen. 

 

Was uns wirklich gefehlt hat, war der Kontakt zu Einheimischen. Mit Sicherheit waren wir zu schnell und einfach viel zu viel an der Küste unterwegs. Dort war es stellenweise einfach „deutsch“. Wenn wir uns in diesen Momenten die Campingplätze in Spanien, gefüllt mit deutschen Wohnmobilen vorstellten, wurde uns ganz schwindelig. Wir hoffen stark, dass wir auf dem Rückweg mehr vom Land sehen und auch die Portugiesen etwas näher kennenlernen können. Diese sprechen übrigens sehr oft sehr gutes Englisch. 

 

Eine Sache die uns auch von Portugal in Erinnerung bleibt, ist die Suche nach Wasser und Entsorgung. Gefühlt fiel es uns noch nie so schwer diese Möglichkeiten zu finden. In Frankreich war das noch ganz leicht und selbst in den „heißen“ Ländern, die wir besucht haben, hatten wir nie ein Thema damit. Wenn wir auf Campingplätzen gefragt haben, sollte es teilweise richtig Geld kosten. Irgendwie ist es immer wieder spannend darüber nachzudenken, dass es im Oman kostenlose Wasserspender an den Häusern gibt und in Europa Wasser bezahlt werden muss…

 

Wie auch immer:

Unser Portugal Fazit – ein schönes Fleckchen Erde von dem wir gern viel mehr sehen würden und wohin wir gern zurückfahren.

 

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Ach ja - und dann war da noch diese Aktion.

 

René

Ich habe die Gelegenheit genutzt und mir den langersehnten Wunsch eines Tattoos erfüllt. So geschehen am Praia dos Tomates. Dank an Adam Gorek. :-)


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Kommentare: 2
  • #1

    Crosli (Donnerstag, 04 Januar 2018 21:51)

    Dann fahrt doch das nächste Mal über das Landesinnere nach Norden :-) Da gibt es viele schöne Stauseen, Bäche und Flüsse, und gerade mit einem geländegängigen Fahrzeug kommt man an schöne Stellen.

    Wasser gibt es im Inland meist kostenlos - an Tankstellen, am Intermarché, kostenlosen Stellplätzen von Gemeinden oder den Brunnen, wo sich auch die Einheimischen ihr Wasser abfüllen.

    Wenn ich mir die Bilder anschaue, habt ihr schon ein paar schöne Strände gefunden - so mittel frequentierte, aber doch ziemlich bekannte Strände. Dazwischen gibt es noch viele mehr :-) LG Tanja

  • #2

    Kathleen und René (Donnerstag, 04 Januar 2018 22:58)

    @ Crosli
    Liebe Tanja, vielen Dank für einen Eintrag. Für den Rückweg ist bislang auch geplant durch das Landesinnere zu fahren. Wir freuen uns rauf, denn es wird bestimmt nochmal ganz anders.
    Klar haben wir schöne Strände gefunden, keine Frage. Aber wir wissen auch - da geht noch mehr! Hast Du vielleicht den Oman-Artikel gelesen? Wir wissen, es ist nicht gut aber wir vergleichen immer mit Al Fizaya. ;-)
    LG un bis die Tage ...