Rumänien - verkanntes, wunderbares Land!

 

Kathleen

 

Nun endlich unser Rumänien-Bericht. Lange haben wir gebraucht ihn zu schreiben aber über all die Zeit haben uns wunderbare Erinnerungen begleitet.

 

Rumänien wird so oft verkannt und mit vielen Vorurteilen verknüpft. Wir aber denken uneingeschränkt positiv an dieses wunderbare, ursprüngliche Land. Mit Sicherheit werden wir eines Tages zurückkehren. Oft werden wir gefragt, welche Länder uns besonders gut gefallen haben. Rumänien hat seinen festen Platz in unser Antwort.

 

Unser Weg durch Rumänien führte uns vorerst am Schwarzen Meer entlang. Genau wie in Bulgarien ist auch hier die Schwarzmeerküste verbaut. So ging es für uns fast direkt zum Donaudelta.

 

Bereits in Russland sind wir die Wolga von der Quelle bis zur Mündung ins Meer gefolgt. Auch darüber hatten wir einen Artikel geschrieben. Was liegt also näher als auch an das Donaudelta zu fahren?

 

Der Weg führt uns vorbei an großen Feldern die rot sind vom blühenden Mohn. Immer wieder fahren wir an diesen blutroten Flächen vorbei. Mit Freude sehen wir, dass nicht nur wir begeistert sind von diesem Schauspiel der Natur sondern auch die Rumänen immer wieder stoppen und Fotos machen.

 

Wenig später erwarten uns Alleen, Wiesen und kleine Dörfchen.

 Rumänien erleben wir als sehr ursprünglich und naturverbunden. Wer einen Garten hat, baut dort Obst und Gemüse an. Es gibt nicht wie bei uns den „gepflegten Rollrasen“ vor der Haustür. Man kann sehen, dass die Menschen nicht sonderlich viel Geld besitzen und vielleicht ist auch dies ein Grund, warum sie noch viel selbst anbauen. Aber die Häuser sind gepflegt und in Ordnung.

 

Immer wieder begegnen uns Pferdewagen. Teilweise sehen wir sie inmitten großer Städte. Statt Traktoren helfen hier noch die Pferde ihren Besitzern beim Einbringen der Ernte und anderen anfallenden Aufgaben.

Für Liese ein Traumland. Immer wieder macht sie uns begeistert auf die überall zu findenden Pferde aufmerksam.

 

Im Donaudelta finden wir einen kleinen wilden „Campingplatz“ direkt an einem Flussarm. Mehrere andere rumänische Camper treffen wir dort. Es kommen Erinnerungen an Russland und den Seeliger See auf, an welchem wir zusammen mit einheimischen Campern mehrere Tage verbracht haben. Genauso ist es hier auch. Gleich werden wir aufgenommen in die Gemeinschaft. Tanz am Lagerfeuer, Einladung zum Essen und Gastgeschenke eingeschlossen.

 

Sprechen können wir nicht wirklich miteinander aber zumindest grob verständigen. Wir begegnen zum ersten Mal der rumänischen Küche mit ihren Unmengen von Knoblauch und den nicht zu schaffenden Portionen. Esst niemals auf, es gibt immer noch mehr :-).

 


 

Wie auch auf der Wolga, machen wir eine Bootsfahrt auf der Donau.

 

Landschaftlich hat uns das Wolgadelta besser gefallen. Es war ursprünglicher und nicht so überlaufen. Hier sind uns wirklich Unmengen von Booten begegnet. Aber unser Bootsführer ist mit uns auch in das Schilf gefahren und hat den Kindern Ketten und Boote daraus gebastelt. Sehr viele Pelikane haben wir gesehen aber das wirkliche Highlight des Donaudeltas sollte später kommen.

 


 

Wir hatten nämlich das Glück vor Ort zu sein, als die Dragonflyer für nur wenige Stunden geschlüpft sind um sich einen Partner zu suchen und dann wieder zu sterben.

 

Hunderte, tausende dieser Libellenart, in Rumänien nennt man sie Rosalia, schwirrten über das Wasser. Sie waren überall. Genauso schnell wie sie kamen waren sie allerdings auch wirklich wieder weg. Sie leben nicht länger als ein paar Stunden. Das Donaudelta ist einer der Orte an welchen man sie sehen kann und wir waren genau zur richtigen Zeit dort.

 

Es ist immer wieder faszinierend was einerseits die Natur bewerkstelligen kann und wie sich die Dinge passend für uns fügen. Eigentlich wollten wir nämlich bereits einen Tag vorher abgereist sein. Das Schauspiel der Dragonflyer wäre uns entgangen …

 


 

Wir verlassen das Donaudelta und begeben uns in Richtung Freilernertreffen, nördlich von Bukarest. Zuvor machen wir allerdings halt im Island Rumäniens.

 

Was das ist?

 

Was die vielen heißen Quellen, Geysire und stinkenden Schlammlöcher auf Island sind, sind die Schlammvulkane von Noroiosi in Rumänien. Sie stinken nicht aber sie blubbern vor sich her und wir haben uns wirklich etwas an Island erinnert gefühlt.

 

 

 

 

Wenn Ihr nach Rumänien fahrt, werdet Ihr immer wieder Kirchen, kleine Schreine und Klöster finden. Teilweise haben sie wunderschöne Holzschnitzereien. Gern hätten wir einmal bei der Herstellung zugeschaut.

 

 


 

Womit verbindet Ihr Rumänien? Was kommt Euch in den Sinn? Wie wäre es mit Karpaten und Dracula???

 

Wir finden sowohl Karpaten als auch Dracula sind ein must see! Also nichts wie los ins Schloss Bran, dem bekannten Dracula-Schloss.

 

Wahrscheinlich hat der walachische Fürst Vlad III. Drăculea, der das Vorbild zu Bram Stokers Roman Dracula ist, das Schloss nie betreten. Dennoch wird es den Touristen als das Draculaschloss präsentiert.

 

 Für mich war es eines der schönsten Schlösser, die ich bislang besucht habe. Verwunschene Plätzchen, lauschige Ecken, Wendeltreppen und heimelige Zimmer. Dazu ein toller Blick über den Ort und in die Berge. Wirklich schön. Als eines der Touristenziele war es allerdings auch sehr voll. Zudem wollte wahrscheinlich auch jeder ins Trockene, denn am Besuchstag regnete es ziemlich viel.

 


 

So und nun ab zum Freilernertreffen. Den Beitrag "Vom Freilernen und Gemeinschaftserfahrungen" findet Ihr in unserem Blog.

 

Das Freilernertreffen verlassen wir in Richtung Transfăgărășan. Übrigens wie ein Großteil der Familien aus dem Camp auch.

 

Transfăgărășan ist nach der Transalpina die zweithöchste Straße in Rumänien. Sie führt durch die südlichen Karpaten und ist sehr bekannt. Das zeigt sich dann auch auf den Straßen. Diese sind manchmal ziemlich voll und zudem kreuzen Schafherden den Weg.

 

Die Nacht verbringen wir an einem Stausee. René hilft zwei Anglern ihr Boot aus dem Wasser zu ziehen. Den Motor dazu haben sie gerade im Stausee verloren. Das ist schon etwas kurios aber die beiden sind total nett und bedanken sich mit alkoholfreiem Bier bei ihm. Sie berichten und dann auch noch, dass in der Nacht zuvor ein paar Bären den Platz besucht haben. Wir legen alles ins Auto und freuen uns auf nächtlichen Besuch. Der bleibt allerdings aus und wir haben wieder keine Bären in freier Wildbahn gesehen. Vielleicht ja auch besser so. Am Stausee treffen wir auch ein rumänisches Pärchen, dass gerade mit dem Familiencamper ein Testwochenende absolviert bevor es nach Norwegen geht.

 

 Das waren nette Erlebnisse und Begegnungen aber dennoch fanden wir die Transalpina, die zweite Hochgebirgsstrasse durch die Karpaten viel interessanter. Man hat wunderschöne Blicke und Sichtachsen. Wir verbringen eine tollen Tag. Das Wetter hat es allerdings auch gut mit uns gemeint. Wir finden eine wunderschönen Platz direkt in einem Flussbett. Die Kinder bauen einen Staudamm und wir machen Lagerfeuer mit Stockbrot. Lieschen ist begeistert von den wilden Erdbeeren auf der anderen Flusseite. Am Abend kommt der Schäfer vorbei. Ein herrlich entspannender Platz! Ich würde fast sagen, einer der schönste der Reise.

 

 

Im Freilernercamp hat uns eine rumänische Familie zu sich eingeladen und wir haben diese Einladung gern angenommen. Nach der Transalpina machen wir uns auf den Weg dorthin. Bevor wir ankommen, verbringen wir noch eine Nacht neben einem tollen Sonnenblumenfeld. Der kleine Fluss, den wir zuvor überquert haben, hatte sich am nächsten Morgen allerdings in einen reißenden Strom verwandelt. Also folgen wir dem Feldweg, der uns direkt zu einer Brücke führt, die leider zu flach für unsere Hummel ist. Also weiter übers Feld und dann die nächste Strassenauffahrt nehmen und direkt zu Geanina und Ruben und ihrer Familie.


 

So so gern denken wir an unsere Zeit dort zurück! Wir hatten wunderbare Tage bei ihnen in dem kleinen rumänischen Dorf. Geanina und Ruben leben zusammen mit den Urgrosseltern auf einem kleinen Hof mit großem Garten. Für die Kinder eine tolle Umgebung und ein Schatz an Erfahrungen und Inspirationen. Eigentlich wollten wir nur zwei Tage bleiben aber es fühlt sich so gut an, dass wir fast eine Woche dort sind.

 

 

 

 

Wir machen tolle Ausflüge zB. in den beeindruckenden Salzstock von Turda. So etwas haben wir wirklich noch nicht gesehen! Toll!

 

 

 


 

Wir lassen uns begeistern durch die rumänische Küche und nehmen bestimmt drei Kilo zu weil es den ganzen Tag leckere Sachen zu Essen gibt.

 

Wir führen inspirierende Gespräche und lernen uns näher kennen. Auch heute noch denken wir so gern an die Zeit dort zurück. Irgendwann werden wir uns wiedersehen und darauf freuen wir uns jetzt schon.

Als wir uns endlich losreißen können, fahren wir auf direktem Weg nach Deutschland, den wir haben Lust auf unsere Familien bekommen. Ungarn durchqueren wir auf direktem Weg und möglichst schnell, denn die Autobahnmaut ist wirklich teuer und berechnet sich nach Strecke und Dauer. Unser Weg führt weiter über die Slowakai und die Tchechoslowakai nach Deutschland. Genauso unproblematisch wie die Einreise ist es auch den Einfuhrstempel auf dem Carnet de Passage zu erhalten.

 

Auf speziellen Wunsch von Räuber besuchen wir den Dinosaurierpark in Klein Welka und dann geht es los zur Sommerpause.

 

 

 


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Kommentare: 4
  • #1

    Anne & Felix (Mittwoch, 20 September 2017 10:40)

    Hallo Ihr vier,
    mit großer Freude habe ich gerade Euren Rumänien-Bericht gelesen. Vielen Dank für die vielen tollen Fotos und Eure Schilderung Eurer Eindrücke dieses Landes! Es ist landschaftlich noch genauso schön wie ich es in Erinnerung hatte! Auch die Dörfer sind nun zwar wesentlich 'aufgeräumter' und die Häuser in einem renovierteren Zustand als damals, aber diesen besonderen Charme strahlen sie anscheinend noch genauso aus,.. Schloss Brán ist auch noch genauso überfüllt wie damals. ;) Mir gefiel es auch sehr gut damals, weil noch soviel erhalten ist! :) Ich kann Liese verstehen, mir gefielen damals die ganzen Pferde (auch in der Arbeit) auch sehr gut. ;) Nichts desto trotz zeugt es eben auch von der großen Armut, die in Rumänien ja immer noch herrscht, wie ich auch von Erich weiss. Schade, dass Ihr ihn nicht mehr besucht habt, hätte Euch (und ihm) sicher gefallen! Beim nächsten Mal vielleicht... ;) Wir haben auch fest vor, ihn und dieses faszinierende Land irgendwann zu besuchen! Ihr habt uns jetzt mit diesem Bericht in unserem Wunsch nochmal bestärkt! :) Euch weiter eine gute Zeit und wir freuen uns jetzt schon auf neue Berichte von Marokko, Russland, usw. Ganz liebe Grüße an Euch vier von Anne & Felix & allen Vierbeinern

  • #2

    Flo (Samstag, 11 November 2017 15:31)

    Hi ihr vier,

    tolle Eindrücke aus Rumänien zeigt ihr da. Das Land ist bei uns auch noch ein weißer Fleck auf der Landkarte, aber ein Freund hat da vor Kurzem ein Hostel in der tiefsten Pampa eröffnet. Wird wohl Mal Zeit :-)

    Viele Grüße
    Flo

  • #3

    Kathleen und René (Sonntag, 12 November 2017 18:59)

    @ Flo: Rumänien sollte definitiv kein weißer Fleck auf der Landkarte bleiben! Wir wünschen Dir viel Spaß beim Entdecken dieses tollen Landes - beeil Dich bevor es von seiner Ursprünglichkeit verliert.
    Viele Grüße von uns vieren

  • #4

    Edwin und Sigrid - fips-womoreisen.jimdo.com (Mittwoch, 28 März 2018 00:03)

    Rumänien, das Land unserer Jugend! Ja, wir haben euren Bericht durch Zufall entdeckt und sind immer wieder begeistert, das es Gleichgesinnte gibt. Auch wir haben liebe Freunde dort und das schon fast 30 Jahre und werden dieses Jahr wieder durch Rumänien fahren, um Unbekanntes zu entdecken. Wir wünschen euch viele schöne Reisen in den kommenden Jahren. HERZLICHE Grüsse aus Mecklenburg/Vorpommern