Iran - Die ersten Eindrücke

Kathleen

 

Hier findet Ihr unsere ersten Eindrücke vom Iran. Obwohl wir schon ein paar Tage hier sind, haben wir uns noch nicht soviel im Land bewegt. Die Gründe gibt es hier zu lesen...

 

Im Iran werden wir versuchen, lieber einmal öfter zu bloggen. Er soll ja eigentlich auch eines der Länder sein, in welchem wir am längsten bleiben und da würde ein zusammenfassender  Artikel bestimmt sehr lang werden.

 

Ob der Plan sich öfter zu melden aufgeht, müssen wir sehen, denn das Internet ist hier durchaus etwas speziell.


 

Unsere Einreise verlief unproblematisch, wenn auch wieder am späten Abend. Das müssen wir uns mal abgewöhnen. Wir haben daher auch gleich hinter der Grenze geschlafen.

 

Bereits am nächsten Tag konnten wir die überschäumende Gastfreundschaft und Hilfsbreitschaft der Iraner kennenlernen. René wurde in Jolfa gleich von einem Iraner aufgegabelt und zu Banken gebracht und beim Kauf der Internetkarte unterstützt. Eigentlich wollte uns Mechti auch noch beim Tanken helfen, aber da hat ihm wohl die iranische Fahrweise einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir, die wir daran nicht gewöhnt sind, haben es natürlich nicht geschafft ihm hinterher zu fahren und schwups war er auch schon weg …. Wir haben das Tanken dann auch allein hinbekommen.

 

 

Man benötigt hier eine Tankkarte, die es im Norden beim Tankwart gibt. Im Süden muss man wohl LKW Fahrer überzeugen, dass sie einen auf ihre Karte mittanken lassen.

 

An der Tanksäule gab es dann Verwirrung. Wir wussten, dass Ausländer den doppelten Preis bezahlen, wußten aber nicht, dass es auch noch eine zweite Währung neben dem Rial gibt. Nämlich den Toman, bei dem einfach eine Null weggelassen wird.

 


So stand es dann auch an der Tanksäule und demzufolge waren wir etwas verwundert, als der Tankwart dann mehr Geld als ausgeschrieben haben wollte. Was tut man da im Iran wenn niemand Englisch spricht, man ruft einfach einen Bekannten irgendwo in der Welt, im Zweifelsfall Deutschland an, welcher dem ahnungslosen Ausländer dann das Ganze erklärt.

 

Nun sind wir schlauer.

 

Das heißt aber nicht, dass wir uns schon an den Umgang mit Geldscheinen mit gefühlt riesigen Summen und Stapel von Geld gewöhnt haben.


 

Schon im ersten Park, wo wir auf einem Spielplatz waren, wurden die Kinder beschenkt. Das geht so jeden Tag weiter. Besonders Lotte ist bei den Iranern beliebt. Beide Zwerge mit ihren blonden Haaren könnten eindeutig unseren Gesamtvorrat an Süßigkeiten und Obst beschaffen.

 

Wir sind nach einem kurzen Stop in den Bergen und einem kleinen Schlenker über einen riesigen Salzsee gerade in Tabriz.

 

Vom Salzsee dachten wir ursprünglich er sei gemäß Landkarte ein toller großer See mit viel Wasser.

 

Dort wollten wir gern stehen. Angekommen war dort aber kein Wasser mehr, sondern nur Salz, welches gerade abgebaut wird. Durch die Veränderung der Wasserläufe ist der Lake Urmia wohl seit 5 Jahren am Austrocknen.

 

 

 


 

Hier in Tabriz sind wir gerade damit beschäftigt der Hummel etwas Zuwendung angedeihen zu lassen. Sie hat schon einen Ölwechsel erhalten, mal wieder neue Tankdeckel, wir haben Dichtungsgummis besorgt und angebracht, die Doppelkabine von unten gedämmt und wir haben Stützen für die Doppelkabine bauen lassen, da wir möglicherweise etwas zuviel Gewicht auf dem Dach haben aber nicht so richtig wissen,wohin damit.

 

Das heißt, wir sind jetzt seit drei Tagen in der Werkstatt und erleben neben iranischer Arbeitsweise, jeder hat viel Ahnung von allem, iranische Gastfreundschaft. Von den Süßigkeiten für die Kinder abgesehen, kommt immer jemand mit Obst, Gemüse, Käse, Tee, Brot usw. vorbei. Es ist wirklich der Wahnsinn!

 


 

Auf unser kleinen Odyssee in Sachen Geld, durften wir hier Mohammed kennenlernen. Sein Bruder hat uns in der Bank angesprochen, woher wir kämen und ob wir Hilfe benötigen würden. Er hat dann innerhalb kürzester Zeit seinen Bruder Mohammed gebeten, in die Bank zu kommen, da er genau der Richtige zur Lösung unser Herausforderungen sein würde. Und wir haben wirklich soviel Hilfe erhalten und noch dazu einen so wunderbaren jungen Iraner kennengelernt mit dem es eine Freude ist, sich zu unterhalten, etwas über sein Land zu erfahren und die Stadt anzuschauen. Die Kinder mögen ihn auch total. Räuber sagt immer : "Unser Helfer Mohammed". Es fällt uns ganz schwer, ihm keine richtige Gegenleistung oder ein richtiges Dankeschön geben zu können, um irgendwie zu zeigen, wie dankbar wir sind und uns freuen, ihn kennengelernt zu haben.

 


 Zum Geld vielleicht ganz kurz: Wir hatten im Vorfeld erfahren, dass hier ganz viel über USD läuft und entsprechend welche mitgenommen. Aber es war uns nicht bewusst, bzw. haben wir das auch nicht recherchiert, dass für Ausländer das Abheben von Geld an Bankautomaten nicht möglich ist und man ausreichend Fremdwährung mitführen muss. Da standen wir nun. Für den Aufenthalt hätte unser Geld bestimmt gereicht aber für Autoreparaturen und die Überfahrt in den Oman mit Sicherheit nicht. Eine iranische Freundin die in Deutschland lebt, hat uns dann mittels ihrer entfernten Familie hier Geld zukommen lassen. Vielen, vielen Dank Saji. Wir haben auch gelernt, dass man sich über die Bank Melli Hamburg Geld überweisen kann, was man sich dann in einer Filiale auszahlen lässt. Diese Option testen wir dann zu geeigneter Zeit.

 

 

Vielleicht noch eine kleine Anektdote zu Essen im Fleischland Iran. Wir wurden von einem der Mechaniker zum Essen eingeladen. Dieser spricht leider nur türkisch (wird hier im Norden gesprochen) und persisch, was wir nun so gar nicht beherrschen. So konnten wir im Vorfeld auch garnicht abstimmen, dass wir vegetarisch essen (das vegane haben wir schon vor einigen Ländern aufgeben müssen, bzw. aus Vereinfachung aufgegeben). Im gefühlt einem der besten Restaurants am Platz angekommen, sehr traditionell, sehr schick, hat der Kellner dann übersetzt und immer wieder beteuert, dass es NUR Fleisch gäbe. Als er dann nochmal überlegte , bot er uns Hühnchen an, denn dass sei ja kein Fleisch. Nun ja, auch eine Einstellung... Er war aber ganz interessiert, warum wir dies nicht essen und meinte dann er mag das und würde jetzt nach Deutschland kommen wollen. Wir haben dann übrigens das Restaurant gewechselt.

 

 

Soweit die ersten kurzen Eindrücke. Bis die Tage Eure Vier Reisenden

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Renate (Montag, 31 Oktober 2016 18:53)

    Ein sehr interessanter Bericht. Macht Freude eure Reise zu verfolgen. Es ist immer wieder toll, wie sich die Dinge fügen. Möge eure Reise immer von netten hilfsbereiten Menschen begleitet sein. Liebe Grüße aus Beuthen

  • #2

    Iche (Dienstag, 01 November 2016 07:33)

    Like I always use to write:thanks for sharing and take care!
    Big hugz!

  • #3

    Anne und Felix (Dienstag, 01 November 2016 21:43)

    Hallo Ihr,

    es ist soo spannend eure Reise zu verfolgen und Eure Berichte zu lesen.

    Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an meinen leicht entsetzten Ausdruck, als Ihr erzähltet, ihr wollt in den Iran. Umso gespannter verfolge ich jetzt Eure Berichte. Es scheint ja wirklich so zu sein, wie Ihr sagtet.

    Ich wünsche Euch weiter eine gute Reise mit solch' tollen Begegnungen und Erfahrungen wie Ihr sie hier beschrieben habt!

    Ganz herzliche Grüße aus dem verregneten Norden Deutschlands, Anne

  • #4

    Rüdiger (Dienstag, 01 November 2016 23:10)

    Nach dem Kartenstudium habe ich jetzt eine Ahnung, wie groß der Iran ist... und trotzdem klang des Telefonat mit Rene, als ob er auf der Strasse vor meinem Haus steht. Super! Vielen Dank für die vielen positiven Eindrücke und weiter gute Reise.

  • #5

    Kathleen und Rene (Samstag, 12 November 2016 19:26)

    @alle: Vielen Dank für Eure Kommentare! Wr freuen uns immer über Feedback. Wir versuchen Euch mit unseren Berichten immer auf dem Laufenden zu halten auch wenn sie nur einen Bruchteil dessen wiedergeben können, was wir erleben. LG und bis die Tage